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Lebensmittelampel wird befürwortet – Sanktionen überwiegend abgelehnt

Die Lebensmittelampel wird von neun von zehn Deutschen mit großer Mehrheit präferiert; was hindert die politischen Entscheider? Die Zusammenfassung einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bestätigt, dass 92 Prozent für eine Farbkennzeichnung sind, die auf einfache Weise darstellt, wie hoch der Fett- und/oder Zuckeranteil in einem Nahrungsmittel-Produkt ist.

Insgesamt 76 Prozent vermuten, dass sich die Menschen gesünder ernähren würden, stünde ihnen die Lebensmittelampel zur Verfügung. Dies geht aus der repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervor, die 1003 Personen im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger“ befragten.

Generell sollte der Staat nach Ansicht der meisten Deutschen unterstützend dafür sorgen, dass die Menschen sich gesund ernähren. Insgesamt sehen 61 Prozent eine Aufgabe der Politik darin, sich um das Gesundheitsverhalten der Bürger zu kümmern; nur 31 Prozent halten das für reine Privatsache. Viele plädieren dafür, bereits in der Schule eine bessere Aufklärung zur gesunden Ernährung anzubieten. Drei Viertel sind der Meinung, dass eine ausführlichere Behandlung des Themas im Unterricht stattfinden sollte.

Auch schärfere Eingriffe stoßen bei den Deutschen auf Zustimmung: Drei Viertel plädieren für ein Verbot irreführender Gesundheitswerbung. Die Hervorhebung eines zweifelhaften medizinischen Nutzens bei Lebensmitteln, ein Werbeverbot für Tabak (69 Prozent) und Alkohol (59 Prozent) sowie für zuckerhaltige Lebensmittel (55 Prozent). Wenig Befürworter finden sich dagegen für höhere Preisgestaltung bei fetthaltigen Produkten (37 Prozent) oder Fleischerzeugnissen (32 Prozent). Auch die Ausweitung des Rauchverbots auf öffentlichen Straßen oder Plätzen lehnen die meisten ab (54 Prozent).

Allerdings begrüßen die Deutschen mehr Anreize für gesünderes Verhalten (67 Prozent). Überwiegende Ablehnung besteht für niedrigere Krankenkassenbeiträge als Anreiz einer gesünderen Lebensweise. Lediglich 36 Prozent fänden es gut, wenn auf Raucher und Übergewichtige höhere Beitragszahlungen zukämen.

Dass durch Rauchen, Fettleibigkeit und starken Alkoholkonsum die größten gesundheitlichen Risiken für eine verkürzte Lebenszeit bestehen, geht aus einer Studie der Erasmus-Universitätsklinik Rotterdam aus dem Jahr 2018 hervor. Demnach verliert ein männlicher Raucher bis zu sieben Lebensjahre, und für rauchende Frauen bleiben bis zu fünf Lebensjahre auf der Strecke.

Fettleibige büßen gegenüber Normalgewichtigen bis zu fünf Lebensjahre ein, und starker Alkoholkonsum kostet immerhin noch rund drei Lebensjahre. Daraus lässt sich schließen, dass mit einem gesundheitsbewussteren Verhalten die Lebenserwartung in Deutschland noch spürbar steigen könnte.

„7 Jahre länger“ ist eine Initiative der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de), die das Bewusstsein dafür schärfen will, dass die Menschen heutzutage immer älter werden und länger fit bleiben. Laut der Studie unterschätzen die meisten Deutschen ihre Lebenserwartung – und haben oft ein falsches, sehr negatives Bild vom Alter. Die Initiative will einen gesellschaftlichen Dialog darüber führen, wie wir das Beste aus den gewonnenen Jahren machen können.

www.7Jahrelaenger.de








– Adipositas Stiftung // Veröffentlicht in AllgemeinFitnessNews