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Nächtliche Atempausen schaden dem Herz-Kreislaussystem

Zu den am häufigsten auftretenden Schlafstörungen gehört die Schlafapnoe. Diese Erkrankung verursacht während des Schlafens wiederholten Aussetzer der Atmung. Nach diesen Atempausen kommt es zu kurzfristiger Wachphase, die von der schlafenden Person aber nicht oder kaum bemerkt wird. Bei einigen Patienten mit dieser Schlafstörung halten die Apnoephasen oft mehr als 10 Sekunden an, und enden in einer extrem vertieften Atmung, vergleichbar mit dem heftigen Ringen nach Sauerstoff bei zu langer Zeit unter Wasser. 

Ein gesunder und erholsamer Nachtschlaf ist aber enorm wichtig für die Regeneration aller Körperzellen, auch die des Gehirns, die während des Schlafens ausreichend Energie für die Anforderungen des nächsten Tages aufladen können. Dazu werden unterschiedliche Stoffwechselprozesse reguliert, beispielsweise die Metabolisierung des Zuckerstoffwechsels und die Fettverwertung. 

lebenswichtige Hormone werden bereitgestellt und dem Biorhythmus des Menschen angepasst, so dass zur richtigen Zeit am Tage oder während der Nacht die jeweils erforderlichen Zellfunktionen zur Aktivität und Anstrengung, (Bewegung, Beruf, Sport, Nahrungsaufnahme) zur Verfügung stehen,, sowie diejenigen, die die Ruhe oder Schlafenszeiten modulieren. Beispielsweise werden Adrenalin und Cortisol als Stresshormone am Tage, oder das Melatonin als Schlafhormon chronobiologisch während der Nacht gebraucht So stehen Hormone zum richtigen Zeitpunkt dem Organismus, dem Stoffwechsel und den Organen zur Verfügung.

Kommen diese Atempausen während der Nacht häufiger pro Stunde vor, lässt sich eine moderate (15) und schwere Schlafapnoe (30) unterscheiden. Um dies korrekt darzustellen und zu dokumentieren, ist für den Patienten ein Aufenthalt im Schlaflabor erforderlich. Hier wird über eine Überwachung der nächtlichen Atemfrequenzen und Atemaussetzer ein Schlafprofil erstellt, indem die Zahl und die Länge der Atempausen aufgezeichnet werden.

Mit den nächtlichen Apnoen entsteht ein sich wiederholender Sauerstoffmangel für alle Körperzellen und die Organe. Dies löst enormen Stress für den Organismus aus, weil Sauerstoff für die geregelte Zellfunktion benötigt aber in zu geringer Konzentration aufgenommen wird.

In der Konsequenz reagieren die Strukturen des Herzkreislaufsystems mit hohem Blutdruck und beschleunigtem Herzschlag. Mit solchen Symptomen entwickelt sich ein hohes Risiko für einen Herzinfarkt, für zunehmende Herzschwäche oder einen Schlaganfall! Aufgrund dessen sollte unbedingt im Schlaflabor die ärztliche Diagnose erstellt und eine interdisziplinäre, konsequente Behandlung in Anspruch genommen werden. Da es sich um einen etablierten Risikofaktor für Hypertonie Herzinfarkt, oder Herzschwäche handelt,  kann es zu frühzeitiger Sterblichkeit führen

Spezialisten für Schlafmedizin, für Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenärzte und ein interdisziplinär geschultes Team suchen Hand-in-Hand nach der Ursache, die die nächtlichen Atemaussetzer auslösen. 

Vorwiegend wird mehr oder weniger schweres Schnarchen bei den Patienten festgestellt. Auch eine Verlegung der Atemwege durch die zurücksinkende Zunge während des Schlafes kann die Sauerstoffnot begründen. Oft lässt sich die Schlafapnoe nicht mit Medikamenten behandeln, dann wird dem Betroffenen eine Schlaf/PEP-Schnarchmaske verordnet, die mit geringem Druck die Atmung regelmäßig unterstützt und das Schnarchen und die Atemstillstände verhindern kann.

– Dr. med. Karin Wilbrand // Veröffentlicht in Allgemein