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Wer abnehmen will, sollte sein Mikrobiom gut ernähren

  1. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland tragen schwer an ihrem Übergewicht, aber und noch vielfach schwerer mit einer Adipositas. Das bedeutet, dass hierzulande Millionen Menschen davon betroffen sind, die häufig bereits eine Vielzahl der verfügbaren Diäten ausprobiert haben, und dennoch dem berüchtigten Jo-Jo-Effekt nach jedem Fasten erneut zunehmen und dem einmal erreichten Erfolg nachsehen.

Der Grund dafür liegt in der reduzierten Nahrungsaufnahme oder einseitigen Ernährung, die den Grundumsatz des Energieverbrauchs senken. Der Stoffwechsel wird ineffektiver, weil der Organismus von einer Notsituation ausgeht und den Energieverbrauch für körpereigene Funktionen drosselt.

Andererseits wurde in Studien nachgewiesen, dass der Jo-Jo-Effekt auch als eine Reaktion für das aus dem Gleichgewicht geratene Mikrobiom verstanden wird, weil die Bakterien der Darmflora unterernährt sind, wodurch sie sich in der Anzahl und Zusammensetzung verändert haben.    

Mikrobiomforscher plädieren für eine ausreichende Zufuhr pflanzlicher Faserstoffe, bereits zum Beginn einer geplanten Diät, um das Mikrobiom regulieren zu stärken.  

Eine gesunde Darmflora unterstützt die Funktion des Darmes und fördert die Aufnahme ebenso wie die Speicherung von Vitaminen, Mineralien und anderen Nährstoffen, die wiederum für die Funktion von Stoffwechsel und Hormonen wichtig sind, die für die Funktion von Herz, Leber, Niere und Gehirn von großer Bedeutung sind.

Moderne, stark aufbereitete Nahrung (convenience-food) und unregelmäßige Essgewohnheiten lassen das Mikrobiom langsam verhungern; es fehlen ihm ihm die pflanzlichen Faserstoffe (Ballaststoffe) und die Darmflora kann zur Regulierung des Stoffwechsels nicht ausreichend beitragen. Dies kann zum Ansteigen des Körpergewichts führen und bedingt den Jo-Jo-Effekt. Wird nach der Diät wieder zum normalen Essverhalten gewechselt, und werden wieder ausreichend Faser- und Ballaststoff pflanzlicher Herkunft aufgenommen, erhält auch die Darmflora wieder ihre benötigten Nährstoffe, und können durch ihren Stoffwechsel kurzkettige Fettsäuren bilden, die als wichtige Bausteine dazu beitragen das Immunsystem des Menschen zu stärken und die Darmschleimhaut zu ernähren. Damit die immunologische Gesundheit erhalten und zur guten Funktion des Verdauungstrakts wesentlich beigetragen.

Üblicherweise zum Jahreswechsel, wenn die Zeiten vermehrten Schlemmens durch Feiertagseinladungen, Süßigkeiten wie Weihnachtsplätzchen, Schokoladenfiguren und die tägliche Einladungen zu Kaffee und Kuchen bei Freunden, Nachbarn und Verwandten vorbei sind, werden von einem großen Teil der Bevölkerung die guten Vorsätze für das neue Jahr gefasst. An der Spitze stehen dabei Wünsche wie Gewichtsreduktion, weniger Alkohol und Rauchen aufzugeben als guter Beschluss zur Verbesserung der Gesundheit mit dem Jahreswechsel. Es ist allerdings bekannt, dass viele der guten Vorsätze schon im Januar der Vergangenheit angehören, weil Umstellung von vertrauten Lebensgewohnheiten zu den schwersten Vorhaben der meisten Menschen gehört. Seine eigene Kompetenz zur gesunden Ernährung mit mehr pflanzlichen Produkten, verbunden mit der Absage von zu süßen, zu fetten und zu reichhaltigen hochkalorischen Mahlzeiten fällt besonders schwer, wenn das alleine bewerkstelligt und durchgehalten werden soll. Nimmt die gesamte Familie an den guten Vorsätzen teil,oder verbindet man sich mit einer Gruppe mit dem gleichen Ziel, macht dies die Umstellung liebgewordener, aber ungesunder Lebensweise, deutlich erfolgreicher. 

Letztlich gilt aber eine ausgewogene und vollwertige Ernährung mit hohem pflanzlichen Anteil – im Sinne der mediterranen Küche –  als ein gangbarer und richtiger Weg zur Gewichtsreduktion, zu mehr Gesundheit und besserer Motivation für eine nachhaltige Umstellung von der ungesunden Lebensweise. 

– Dr. med. Karin Wilbrand // Veröffentlicht in Allgemein