Was sagt der glykämische Index

Ob der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr von Kohlehydraten rasch oder langsam ansteigt, beschreibt der glykämische Index. Alle Nahrungsmittel, die einen hohen glykämischen Index haben, sorgen für einen schnellen und hohen Blutzuckeranstieg und führen zu Blutzuckerspitzen.

Haben die Lebensmittel einen niedrigen glykämischen Index, steigt der Blutzuckerspiegel nur geringfügig an, etwa bei Salat, Gemüse und solchen Lebensmitteln, die einen hohen Wassergehalt aufweisen.

Zu hohe Blutzuckerspitzen bedeuten, dass der Körper sich kurzfristig in einen diabetischen oder prädiabetischen Stoffwechselzustand begibt, der den Gefäßen und den Nerven schaden kann. Je höher der Glukosespiegel im Blut ist, umso mehr Insulin wird gebraucht. Dazu werden die insulinproduzierenden Zellen (Betazellen/Inselzellen) im Pankreas zur vermehrten Produktion angeregt, die dauerhaft auch zu einer Erschöpfung der Zellen führen kann. Steht aber nicht mehr genügend Insulin zur Verfügung, wird der Zucker (Glukose) nicht in ausreichender Menge in die Zellen des Organismus transportiert, er bleibt in der Blutbahn und zeigt sich als zu hoher Blutzuckerspiegel, nämlich als Diabetes.

Aus diesen Grund ist es vor allem für diejenigen Menschen wichtig, hohe Blutzuckerspitzen zu vermeiden, die dazu neigen, an einem Diabetes zu erkranken. Ein erhöhtes Diabetesrisiko besteht für alle Menschen mit erhöhtem Körpergewicht und solchen, in deren Familien ein Diabetes bereits aufgetreten ist, wenn sie also eine positive Familienanamnese haben. Für jeden Diabetiker sind Blutzuckerspiegel absolut ungesund und der Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen glykämischen Index sollte nicht auf dem Speiseplan stehen.

Einige Tipps zur richtigen Ernährung bei Diabetesneigung:

Reichlich Obst und Gemüse verzehren, die zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels gut geeignet sind.

Die Aufnahme ausreichender Mengen an Ballaststoffen führt zu einer langsameren Verdauung und verzögerten Freisetzung des Zuckers. Ballaststoffe sind in Müsli, in Hülsenfrüchten wie Bohnen und Linsen und auch in Vollkornbrot enthalten. Geschrotete Körne und andere Faserstoffe haben zusätzlich den Vorteil, dass sie das Volumen der aufgenommen Nahrung erhöhen. Dadurch ist man rascher satt und das vermehrte Volumen im Darm sorgt für einen verbesserten Stuhlgang.

Sport und vor allem Ausdauersport tragen dazu bei, dass in den Zellen der Muskulatur vermehrt Energie verbraucht wird. Diese Energie liefert die Glukose und bei einem hohen Verbrauch in den Zellen wird der Zucker aus den Gefäßen zu den Zellen der Muskulatur transportiert und dort in Energie umgewandelt. Die so verbrauchte Glukose steht für die Erhöhung der Blutzuckerspiegel im Blut nicht mehr zur Verfügung und eine diabetische Stoffwechselsituation verbessert sich.

– Adipositas Stiftung // Veröffentlicht in DiabetesNews