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Nachhaltiger Therapieerfolg bei Adipositas mit Polyglucosamin

Übergewicht und Adipositas sind eine enorme Belastung für die globalen Gesundheitssysteme und führen weltweit zu erheblichen Zunahmen der Morbidität und Mortalität, die aufgrund der Begleit- und Folgeerkrankungen dokumentiert werden. Exzessiver Gewichtsanstieg bis zur Adipositas ist ein wesentlicher Risikofaktor für Typ 2-Diabetes, Hypertonie, Fettstoffwechselstörung und kardiovaskuläre Erkrankung, sowie für diverse Karzinome. Durch diese steigende Tendenz zum Übergewicht in der Bevölkerung plädieren die Experten im Gesundheitssystem für eine therapeutische Intervention, insbesondere vermehrter körperlichen Aktivität, kombiniert mit Diätprogrammen. Diese Empfehlungen sind nach wie vor gültig, haben aber in den meisten Fällen nicht zu einem langanhaltenden Erfolg geführt.

Aus diesem Grund gewinnt der Stellenwert der pharmalogischen und supplementierten Maßnahmen immer mehr an Bedeutung und werden von den Adipositas-Gesellschaften empfohlen.

Supplemente zur diätetischen Gewichtsreduktion erreichten in den letzten Jahren einen signifikanten Anstieg im Spektrum der therapeutischen Gewichtsreduktion; Hormone, Entwässerungsmittel, Schilddrüsenhormone und sogar Amphetamine wurden zur Gewichtsreduktion eingesetzt, zum Teil mit erheblichen Nebenwirkungen. Sympathomimetika und andere zentral wirksame Appetithemmer wurden aufgrund ihrer kardiovaskulären und zentralen Nebenwirkungen wieder vom Markt genommen, sodass zur Zeit bei der FDA nur wenige pharmakologische Substanzen für diese Indikation zugelassen sind (Liraglutid, Bupropion/Naltrexon, Orlistat und Phentermine/Topiramate).

Nach wie vor existiert ein hoher Bedarf an diätetischen Supplementen, die zur Gewichtsreduktion gemeinsam mit kalorienreduzierter Diät und körperlicher Aktivität langfristig anwendbar und nachhaltig wirksam sind.

Einige Chitosan-Supplemente werden zurzeit untersucht, um Effekte auf die Gewichtsreduktion zu verifizieren. Dazu gehören komplexe Chitosane mit hohem Molekulargewicht und Polyglucosamine, die ein niedriges Molekulargewicht und eine lineare Struktur mit hoher Bindungsaffinität für Fette im Verdauungstrakt aufweisen.

Ein solches Polyglucosamin existiert als Chitosan 80-Derivat. Es handelt sich um ein Chitosan mit niedrigem Molekulargewicht marinen Ursprungs, das mit hoher Affinität enterale Fettmoleküle im Gastrointestinaltrakt absorbiert, die damit nicht zur Resorption gelangen, was die Blutfette niedrig hält. Durch die Verringerung der alimentär aufgenommen Energiemenge wird effektiv zur Gewichtsreduktion beigfetragen. Die Aufnahme fettlöslicher Vitamine aus den Fettsäuren wird nicht behindert.

Diverse klinische Studien haben die Effekte von Polyglucosaminen untersucht bei Patienten mit Übergewicht und Adipositas. Einige der Studien belegen eine signifikante Gewichtsreduktion, einige waren weniger aussagekräftig, sodass eine Metaanalyse zur systematischen Überprüfung der Auswirkungen auf das Körpergewicht, den BMI und den Bauchumfang bei Menschen mit Übergewicht und Adipositas initiiert wurde.

In einer Metaanalyse aus vier randomisierten, Placebo-kontrollierten, klinischen Studien untersuchte man den Effekt von Polyglucosaminen auf die Gewichtsreduktion. Dabei konnten die Daten von 173 Personen ausgewertet werden, die zwischen 12 Wochen und 12 Monaten Chitosan-Supplemente erhielten, zusätzlich zur kalorienreduzierter Diät und körperlicher Aktivität .

Die Ergebnisse der randomisierten, Placebo-kontrollierten, klinischen Studie spiegeln die Effekte der Polyglucosamin-Supplementierung bei gleichzeitiger Kalorienreduktion und körperlicher Aktivität auf das Körpergewicht, den BMI und den Bauchumfang bei den Studienteilnehmern wider.

Initial fanden 399 Personen zwischen 17 und 75 Jahre Aufnahme in die Studie, mit einem BMI zwischen 26 bis 45 kg/qm, die zwischen 12 Wochen und einem Jahr der Intervention folgten. Die Auswertung der Meta-Analyse zeigte eine deutliche Differenz in den randomisierten Gruppen, mit deutlicher Überlegenheit der Personen, die Polyglucosamin supplementierte: Der mittlere Gewichtsverlust betrug minus 1,78 kg (- 2,78, – 0,79), der mittlere BMI sank um minus 1,52 kg/qm (- 3.58; 0,54) und verringerte den mittleren Bauchumfang um – 1,45 cm (- 2.77, – 0.12).

Damit beschreiben die Autoren die Verwendung von Polyglucosamin (z.B. Formoline® L 112) in Verbindung mit einer Lebensstilintervention mit reduzierteer Kalorienaufnahme und vermehrter körperlicher Aktivität als effektive Maßnahmen zur Gewichtsreduktion.

– Adipositas Stiftung // Veröffentlicht in AdipositasAllgemein