Ist das Mikrobiom des Darm gestört, sinkt die Energielieferung an die Zellen

In der Zelle befinden sich Kraftwerke zur Energiebereitstellung, die Mitochondrien, von denen die Zellen mit Adenosintriphosphat (ATP) zur energetischen Sicherstellung der Zellfunktion versorgt werden. Diese Energie wird auch gebraucht, um sich vor äußeren Angriffen zu schützen, sowie zur Reparatur und Regeneration der Zellverbände.
Die Mitochondrien besitzen eine eigene DNA (mtDNA), sind zur eigenen Proteinsynthese befähigt und von einer inneren und äußeren Membran umgeben, die sich deutlich voneinander unterscheiden. Damit kann aus dem Adenosindiphosphat zur Energiebereitstellung Adenosintriphosphat synthetisiert werden.
Zellen mit hohem Energieverbrauch verfügen über besonders viele Mitochondrien im Zellinneren. Dazu gehören die Muskelzellen, die Nervenzellen sowie alle Sinneszellen und die Herzmuskelzellen. Mit zunehmender Belastung benötigen alle Zellen auch ein Mehr an Energie. Die Menge der Mitochondrien nimmt durch Wachstum und Aussprossung zu; auf diesem Weg findet eine Anpassung an den Energiebedarf der Zellen statt.
Die Energiegewinnung erfolgt durch den Umbau von Kohlehydraten und Fettsäuren, die gemeinsam mit Carnitin im Zitratzyklus zu Coenzymen metabolisiert werden, und wichtige Funktionen beim Transport durch die Zellmembran der Mitochondrien wahrnehmen. Damit diese Energiebereitstellung funktioniert, werden B-Vitamine benötigt (B1-Thiamin, B2-Riboflavin, B3-Niacin, B12-Cobalamin), die mit den Mineralstoffen Calcium, Magnesium, Chrom, Eisen, Kupfer und Zink, mit Q-Enzym Q10 und den Aminosäuren Carnitin, Glutamin, Kreatin und Taurin den komplexen Vorgang der oxidativen Phosphorylierung (Energiegewinnung) unterstützen.
Ist der Bedarf an Energie in den Zellverbänden höher, als von der oxidativen Phosphorylierung zur Verfügung gestellt wird, bedienen sich die Zellen mit Energie aus der Vergärung von Zucker, über die sogenannte aerobe Glykolyse, die aber zu Laktat verstoffwechselt wird. Im Gewebe kann Laktat akkumulieren, wenn durch Vitaminmangel oder fehlende Spurenelemente die Elimination behindert wird. Damit verbunden treten chronische Müdigkeit, verzögerte Heilung und ein erhöhtes Risiko für Infekte oder Verletzungen auf, weil das Gewebe übersäuert ist.
Chronische Infektionen oder Antibiotikatherapie können leichte Veränderungen der Mikroökologie des Darmes verschlimmern und die Mikronährstoffe erheblich absenken. Leistungseinbußen, chronische Müdigkeit und Erschöpfung begleiten diese Veränderung, sodass eine Supplementierung von Mikronährstoffen und Vitaminen erforderlich wird. Zusammen mit einer Umstellung der Ernährung kann das Darmmikrobiom restauriert werden, und die Mitochondrien werden wieder zur Energielieferung befähigt.

– Adipositas Stiftung // Veröffentlicht in Allgemein