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Herzerkrankung belastet die Psyche

Das menschliche Herz und die Seele profitieren von einer Sporttherapie und regelmäßigem Ausdauertraining. Das Herz wird in seiner Funktion gekräftigt und ein Schutzschirm stärkt die psychische Energie. Das ist für diejenigen von Vorteil, die kardiologische Beschwerden haben, die ihnen Angst und Sorgen bereiten, und deshalb auch dazu neigen depressive Episoden zu erleben. Dr. Volker Körner, Facharzt für psychosomatische Medizin im Rehazentrum Seehof beteuert, dass Ausdauertraining bei psychisch belasteten Herzpatienten ebenso gut wirksam ist wie ein antidepressives Medikament; allerdings bezüglich der Nebenwirkungen bei Weitem besser abschneidet. 

Die Psychokardiologie beschäftigt sich mit der wechselseitigen Interaktion von Herzerkrankungen und psychischen Problemen.  Depression, Angst oder Dauerstress sind ein Risiko für kardinale Überlastung, mit denen das Herz nachweislich erkranken kann. Umgekehrt kann jede kardinale Belastung wiederum zu Depressionen führen. Sport und Bewegungstherapie zielen im kardiologischen Kontext nicht nur auf die Verbesserung der physischen Leistungsfähigkeit ab. Sondern adressieren auch die Stärkung der seelischen Gesundheit.

Meist gelingt es mit sportlicher Aktivität und Ausdauertraining, die Arbeitsmuskulatur zu stärken, die Wahrnehmung des eigen Körpers wird verbessert ebenso wie die Fähigkeit zur Entspannung. Auch nehmen die meisten Patienten während eine fünfwöchigen stationären Rehabilitation ihre Kondition zu verbessern, die nach vielen Jahren der Schonung stetig geringer wurde. Das Resultat dieser Therapie führt zu mehr Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit und die herzbezogenen Ängste gehen zurück. 

Vier Stunden Ergometertraining oder Walking, zwei Stunden Übungen zur Entspannung, Gymnastik oder Bewegungsspiele pro Woche belegen in der Rehabilitation sehr gute Erfolge. Die Patienten erfahren, wie sie zur eigenen Gesunderhaltung beitragen können und führt sie häufig auf den Weg zu einem aktiveren Alltag. 

Um langfristig gesund zu bleiben, sollten mehr als zwei Stunden Ausdauertraining pro Woche und Training zur Stärkung der Muskulatur eingeplant werden nach erfolgter Rehabilitationstherapie. Dies trägt dazu bei langfristig fit und gesund zu bleiben. Gemeinsam mit den Herzsportgruppen wird zusätzlich eine sporttherapeutisch- ärztliche Begleitung erreicht. Insgesamt sollte die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten bei diesen kardio-psychologischen Patienten vermehrt angeboten werden. 

– Dr. med. Karin Wilbrand // Veröffentlicht in Allgemein