Bei großem Bauchumfang wird die Testosteronproduktion unterdrückt

Mit steigendem Lebensalter und vermehrtem Bauchumfang entwickeln immer mehr Männer einen Testosteronmangel. Übergewicht, reduzierter Gesundheitszustand, und chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Fett- oder Zuckerstoffwechselstörungen gehören zu den Grunderkrankungen, die das androgene Hormon reduzieren. Damit beginnt für die Betroffenen ein circulus vitiosus (Teufelskreis), in dem sich die Parameter gegenseitig negativ beeinflussen. Die Stoffwechselsituation wird konstant schlechter und der Bauchumfang größer durch Testosteronmangel, das aufgrund dieser Symptome sukzessive weiter sinkt.

Es handelt sich dabei um einen funktionellen Mangel, der wieder zur Normalität reguliert werden kann, wenn das zu hohe Körpergewicht abgebaut, der Blutdruck gesenkt und die Stoffwechselstörungen beseitigt sind. Um eine krankhafte Ursache des Hypogonadismus (Testosteronmangels) auszuschließen, sollten die Laborwerte regelmäßig kontrolliert und eine Therapie zur Verbesserung der Testosteronwerte eingeleitet werden.
Zugrunde liegt häufig eine Fehlernährung, weil Nahrungsmittel immer und überall zur Verfügung stehen. Es wird sich nicht mehr auf die häuslichen Mahlzeiten beschränkt, sondern beim Einkaufsbummel werden die Wurst-, Eis- und Waffelangebote regelrecht abgeweidet. Stark gesüßte Getränke und alle Promotionsangebote mit unterschiedlichen Kostproben sind willkommene Angebote auf dem Weg durch eine Einkaufsmeile. Dass auf diesem Weg auch immer mehr Pfunde auf das ohnehin erhöhte Körpergewicht gesammelt werden, steht außer Frage. Die Zahl der übergewichtigen Menschen steigt trotz aller Bemühungen immer weiter an, und es entwickelt sich ein komplexes Störungsmuster, das von dem viszeralen Fettgewebe (Bauchfett) ausgeht. Die Gefahr für eine Herz-Kreislauferkrankung steigt ebenso wie das Diabetesrisiko, und der sinkende Hormonspiegel trägt nicht unwesentlich zu den Erkrankungen bei.
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Entzündungsstoffe vermehrt sind, und die Fettzellen hormonell aktiv werden und vermehrt Leptin ausschütten, welches nicht nur Signale an den Hypothalamus im Gehirn sendet, sondern auch die testosteronproduzierenden Zellen adressiert, sowohl von zentraler als auch von zellulärer Seite die Testosteronproduktion eingeschränkt wird.
Der epidemische Anstieg von Übergewicht ist weltweit zu beobachten, das als Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankung und den Verlust an gesunden Lebensjahren verantwortlich ist.
Männer die bis ins hohe Alter schlank bleiben, erhalten sich ihre körpereigene Testosteronproduktion. Übergewichtige haben die Chance ihre Testosteronproduktion wieder anzukurbeln, wenn sie abnehmen und ihren Lebensstil durch gesunde und maßvolle Ernährung sowie körperlicher Aktivität gesünder gestalten. Die Risiken eines metabolischen Syndroms und Testosteronmangels sinken, die Entzündungswerte gehen zurück, die Arbeitsmuskulatur nimmt zu, und der Teufelskreis kann verlassen werden. Mit ausreichender Bewegung wird der Muskelaufbau gefördert und die Muskulatur trainiert, ebenso wie das Herz, die Gefäße und die Lungen von einem sportlichen Training und jedem Kilo Gewichtsverlust profitieren.

– Adipositas Stiftung // Veröffentlicht in Allgemein