Alkohol oder Adipositas als Ursache der Fettleber

Zur Verfettung der Leber kann es entweder durch einen zu hohen Alkoholkonsum kommen, oder es lagern sich bei sehr adipösen Menschen zu viele Fettzellen in diesem Organ ab. Diese Eine genaue Differenzierung der beiden Ursachen kann nur sehr schwer anhand eines Labortests verifiziert werden, erst das intensive Arzt-Patient-Gespräch führt dazu die konkrete Ursache aufzuklären.

Nach einer Blutentnahme werden bei Verdacht auf Leberschädigung die spezifischen Leberwerte ausgewertet: Ein Hinweis bietet die im Labor nachgewiesene erhöhte Gamm-GT, bei gleichzeitig verringerter Zahl weißer und roter Blutzellen erhärtet unterstützt die Diagnose einer Leberschädigung. Zur Feststellung, ob es sich um eine alkoholische oder nicht-alkoholische Fettleber handelt, sollte der Leberwert GPD (Glutamat-Pyrovat-Transaminase), der GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) und der GGT (Gamma-Glutamyl-Transferase) im Labor untersucht werden. Auch Bilirubin, ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs, spielt bei der Diagnose eine Rolle. Sind diese Werte nach einigen Monaten des Alkoholabstinenz noch immer erhöht, kann von einer nicht-alkoholischen Fettleber ausgegangen werden.

Bei 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung gehören die Fetteinlagerungen zum schweren Übergewicht und nur etwa drei Prozent sind dem erhöhten Alkoholkonsum zuzuordnen. Es sind vorwiegend die Triglyceride, die sich an den Leberzellen ablagern. 

In einer gesunden Leber liegt der Fettanteil bei drei bis fünf Prozent, bei einer Fettleber können bis zu 50 Prozent der Leberzellen diese Fette eingelagert haben.  Dadurch werden die Leberzellen geschädigt und können ihre Entgiftungsfunktion und die Energiebereitstellung aus dem Stoffwechsel nicht mehr ausreichend erfüllen. Bleibt die Diagnose ohne therapeutisches Eingreifen (Abstinenz, Diät, Gewichtsreduktion), schreitet Erkrankung weiter fort, und es droht eine Leberzirrhose als Ausdruck der zerstörten Leberzellen. Wegen der dann mangelnden Entgiftung werden toxische Abfallprodukte im Stoffwechsel freigesetzt, die mit dem Blutstrom unter anderem zum Gehirn gelangen und dort die Nervenzellen schädigen.

Ist die Leber durch zu hohe Fettmassen belastet, spürt der Patient verstärkte Müdigkeit, Druckschmerz im Bereich der Leber und zunehmend zu einer Gelbfärbung im weißen Anteil des Auges und auch der Haut. Die Blutgerinnung  ist verändert und die normalerweise harmonisch ausgeglichen Zusammensetzung der Elektrolyte gestört.

– Dr. med. Karin Wilbrand // Veröffentlicht in Allgemein