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Adipositas-Brief

Der Darm als wichtiges Biotop zur Gesunderhaltung

Die intensive Forschung zum Mikrobiom des Darms führt zu neuen Erkenntnissen über die Existenz und Funktion des Ökosystems im Darm eines Menschen, dem wesentliche Bedeutung für das Wohlbefinden und die Gesamtgesundheit zugesprochen wird. Mit mehr als 100 Billionen lebenden Darmbakterien, Viren und Hefen als Darmflora beschrieben und gehören als lebenslange Bewohner zu den Kommensalen (Tischgenossen); die für jeden einzelnen Menschen individuell und sehr unterschiedlich zusammengesetzt sind. Für die individuelle Gesundheit mit verantwortlich, wird die funktionierende Darmbarriere stabilisiert, und dies trägt zur Stärke und Funktion des persönlichen Immunsystems wesentlich bei.

Enorme Bedeutung hat ein gesunder Darm für jeden Menschen, nicht nur weil der Körper von hier mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird, sondern auch, weil im Darm ein wesentlicher Teil des Immunsystems angesiedelt ist. Die von außen zugeführter Nahrung trifft im Darm auf eine enorme Schleimhaut-Oberfläche zur Resorption der Nährstoffe, die aus dem Blut- und Lymphsystem dem Gesamtorganismus verfügbar werden. Damit liefert das Schleimhautnetzwerk eine Grenzfläche zwischen der externen und internen Körperregion.

Mit falscher Ernährung wird das Mikrobiom geschwächt (Dysbiose)!  Eine gesunde und ballaststoffreiche Ernährung stärkt die immunologische und schützende Funktion des Mikrobioms, damit dieses eventuelle Schäden reparieren kann. Davon profitieren in erster Linie die Zellen der Darmschleimhaut: die Ballaststoffe dienen als Nahrung der lebenden Keime des Mikrobioms, deren Stoffwechsel daraus kurzkettige Fettsäuren produziert, die eine wichtige Ernährung der Schleimhautzellen sind.

Bei gesunden Menschen befindet sich die artenreiche Bakteriengemeinschaft in einer harmonisch abgestimmten Balance. Wird diese durch Erkrankung, falsche Ernährung oder Medikamente aus dem Gleichgewicht gebracht, nehmen vermehrt krankmachen Keim das Feld ein, und stören so die Stabilität und Balance eines gesunden Mikrobioms. Als Folge dies Ungleichgewichts können Krankheitssymptome und Beschwerden auftreten, die vielfältigen Störungen den Boden bereiten.

Das Mikrobiom muss dann gestärkt und die Ernährung umgestellt werden mit wenig Zucker oder Salz sollte sie auch fettarm sein und möglichst wenig Kalorien enthalten.  Die Frage, wie die Bakterienvielfalt im Darm wieder hergestellt wird, ist mit dem großen Einfluss der gesunden und ballaststoffreichen Ernährung zu beantworten. Gesunde Ernährung mit vielen pflanzlichen Faserstoffen sind die Basis für ein stabiles und ausgewogenes Mikrobiom. Die vorwiegend pflanzliche und Faserstoff-reiche Ernährung, die vor allem Hülsenfrüchte, viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte präferiert, stellt die natürlichste Möglichkeit zur Vermehrung der Anzahl und der Artenvielfalt dar und sichert eine stabile Darmbarriere für die Gesunderhaltung des humanen Organismus.

Der Effekt ballaststoffreicher Ernährung kann entzündliche Prozesse reduzieren, und mit dem menschlichen Stoffwechsel interagieren. Von vielen Menschen wird eine Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands beschrieben: Die Insulinwirkung kann verstärkt und das Diabetesrisiko reduziert werden, Magen-Darm-Erkrankungen oder die Neigung zu neurodegenerativen- oder Krebserkrankung herabsetzen. Auch profitiert der metabolische Stoffwechsel des Menschen vom gesunden Biotop im Darm, das wiederum mit sogenannten Probiotika oder Präbiotika zusätzliche unterstützt werden kann. 

Probiotikum: 

Enthält lebende mikrobielle Zusätze in Lebensmitteln, die das Gleichgewicht des Mikrobiom wieder herstellen und so die persönliche Gesundheit verbessern, die Barrierefunktion erhalten und vor krankmachenden Keimen schützen

Prebiotikum:

Dies bezeichnet bestimmte unverdauliche Kohlenhydrate in Lebensmitteln, die den Dickdarm unverdaut erreichen, und dem dort angesiedelten Mikrobiom als fermentierbares Substrat zur Herstellung gesunder kurzkettiger Fettsäuren dienen

– Dr. med. Karin Wilbrand // Veröffentlicht in Allgemein