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Widerstandsfähiges Immunsystem durch gesunde Darmflora

Jeder Mensch ist mit einer sensiblen Mikroökologie ausgestattet, welche individuell zusammengesetzt, seinen ganz persönlichen Stoffwechsel, die Verfügbarkeit von Nährstoffen, sein Wohlbefinden und seine Gesamtgesundheit regulierend unterstützt.
Besonderer Aufmerksamkeit bedarf das Mikrobiom des Darmes, das durch gesundheitliches Fehlverhalten, Fehlernährung oder auch durch Medikamente aus dem Gleichgewicht geraten kann.
Ausgestattet wird der Mensch mit seiner sehr individuellen Darmflora von Geburt an. Der natürliche Geburtsweg der Mutter hinterlässt bereits erste individuelle Spuren für das Mikrobiom. Die Vagina ist vorwiegend mit Lactobacillen (Milchsäurebakterien) besiedelt, mit denen das Neugeborene auf seinem Weg in die Welt konfrontiert wird.
Entscheidet sich die Mutter das Kind zu stillen, trägt sie zu einer enormen Förderung der Bildung einer gesunden Mikroflora des Kindes bei, welches das körpereigene Immunsystem stärkt. Bei gestillten Kindern mit widerstandsfähigerem Immunsystem kommt es deutlich seltener zu chronischen Erkrankungen, wie etwa Asthma, Allergien, Diabetes, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Psoriasis.

Der Vorteil der natürlichen Geburt und des langzeitigen Stillens fehlt vielen Kindern, die als Frühgeburt, oder per Kaiserschnitt das Licht der Welt erblicken. Erkrankungen an den Grenzflächen, nämlich der Haut und Schleimhaut (der Atemwege, des Darms und einiger Stoffwechselfunktionen), treten bei nichtgestillten Kindern, Kaiserschnittgeburten, oder den sogenannten Frühchen deutlich häufiger auf.

Ist die Darmflora aber gesund und stark, erfährt sie durch körperliche Bewegung und ballaststoffreiche Ernährung zusätzliche Energie, die sich auf die Bildung der Abwehrzellen und das körpereigene Immunsystem überträgt. Damit steht das Mikrobiom im Dienste der Gesundheit und Gesunderhaltung, so lange es nicht aus der Balance gerät.
Überernährung bis zur Adipositas, Bewegungsverweigerung und ungesundes Essen und Trinken attackieren die Balance der Darmflora, die Erregerzahl und die Zusammensetzung der Keimbesiedlung verändern sich und geben ihre gesundheitunterstützende Funktion auf.

Damit ist der Weg bereitet für eine stetige Gewichtszunahme, eine Veränderung des Zucker- oder Fettstoffwechsels, für chronisch systemische Entzündungen und damit verbundenen Erkrankungen: Der Blutdruck steigt an, ein Diabetes beginnt sich zu manifestieren, erhöhte Blutfettwerte gefährden die Gefäße und der hohe Erkrankungsdruck belastet das körperliche und seelische Wohlbefinden. Die verminderte Leistungsfähigkeit des Immunsystem fördert die Neigung jedweder Allergien, die häufig die Atemwege oder die Haut betreffen. So entwickeln sich die Voraussetzungen für eine höhere Bereitschaft an Asthma oder einer Schuppenflechte zu erkranken.

Die ausgewogene Balance der darmständigen Mikroökologie kann aufrechterhalten oder verbessert werden durch ausreichende körperliche Bewegung, weil damit auch die Darmbeweglichkeit (Peristaltik) in Schwung gebracht wird.

Bei der Ernährung spielt nicht nur die Menge der aufgenommenen Ballaststoffe eine wichtige Rolle für das Mikrobiom, sondern auch die des Essens als solches: nicht hektisch den Teller leeren, sondern sorgsam kauen, weil damit die bereits im Mund beginnende Verdauung unterstützt wird. Das Essen wird gut mit Speichel durchmischt und kann mit den aufspaltenden Enzymen interagieren. Von zu viel, zu fettem und zu süßem Essen und fehlenden Ballaststoffen wird gewarnt und vielmehr der Verzehr von Vollkornprodukten, Obst und Gemüse empfohlen. Nicht zu vergessen ist die täglich erforderliche Trinkmenge von 1 bis 2 Litern, die allerdings vorwiegend als Wasser oder Mineralwasser, Tee oder verdünntem Fruchtsaft (etwa Apfelschorle) aufgenommen werden sollte. Süßgetränke enthalten oft soviel Kalorien wie eine Tafel Schokolade, und diese süße Energiezufuhr macht sich auf den Hüften breit.

– Adipositas Stiftung // Veröffentlicht in AdipositasDiabetesForschung