Anzeige

Chronische Glukose-Stoffwechselstörung kann Jung und Alt betreffen

Aktuell leben in Deutschland 7,5 Millionen Menschen mit einem Diabetes mellitus, wie Erhebung aus dem Jahre 2017 zeigen konnte. In diesem Kollektiv gehören 95 Prozent zu der Gruppe der Typ 2-Diabetiker, deren Zahl jährlich um etwa 500.000 ansteigt.
Die Konsequenz dieser Erkrankung lässt sich an den jährlichen Todesfällen ablesen, die zu 16 Prozent mit einem Diabetes assoziiert sind. Mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko sind vor allem jünger Patienten und Frauen belastet. Auffallend ist auch die regionale Verteilung der Menschen mit Diabetes, und es wurde konstatiert, dass in der Stadtbevölkerung das Diabetesrisiko um 40 Prozent höher liegt als bei Menschen aus ländlichen Regionen.

Dass mit 95 Prozent der Typ 2-Diabetes bei weitem diese Stoffwechselstörung dominiert, wird von den Risikofaktoren Übergewicht und Adipositas, Bewegungsmangel, erhöhten Blutfettwerten und Bluthochdruck definiert. Ebenso lässt sich ein höheres Diabetesrisiko bei Menschen mit niedrigem Bildungsstatus oder familiärer genetischer Belastung registrieren.

Jährlich erkranken etwa 2200 Kinder zwischen dem Tag der Geburt und dem 14. Lebensjahr an Typ 1-Diabetes; insgesamt wird von nahezu 370.000 Typ 1-Diabetikern bundesweit ausgegangen, von denen 32.000 das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Diese Menschen sind mit einer angeborenen Autoimmunerkrankung belastet, weil die Zellen der Bauchspeicheldrüse ihre Fähigkeit zur Insulinproduktion verlieren. Aufgrund dessen beginnt ein Typ 1-Diabetes meist im Kindes- und Jugendalter.

Heutzutage lässt sich Diabetes gut behandeln. Wenn die Betroffenen intensiv geschult sind und mit Ihrem Arzt kooperieren, lassen sich die Begleit- und Folgeerkrankungen vermeiden oder zumindest reduzieren. Die gesundheitlichen Konsequenzen der Erkrankung sind hoch und gravierend, wenn der Diabetes lange Zeit unentdeckt bleibt. Ohne Diagnose bleibt auch die Behandlung auf der Strecke und schwere Krankheitsereignisse können auftreten: Schlaganfall, Herzinfarkt, diabetische Augenerkrankung bis zur Erblindung, diabetisches Fußsyndrom bis zur Amputation sowie Nierenerkrankungen bis zum völligen Nierenversagen sind der erheblichen Bedrohungen durch eine unbehandelte Diabeteserkrankung.

Während der Typ 1-Diabetes immer einer Insulinzufuhr bedarf, können Menschen mit Typ 2-Diabetes selbst sehr erfolgreich die Erkrankung beeinflussen. So kann mit einer Ernährungsumstellung und vermehrter körperlicher Aktivität das Körpergewicht gesenkt und der Kalorienverbrauch deutlich gesteigert werden. Medikamentös beginnt die Behandlung mit einem oralen Antidiabetikum (Tabletten), die im Verlauf der Erkrankung als Tablettenkombination oder durch Insulingabe ergänzt werden, um den jeweils gemessenen Glukosewert sowie den Langzeitblutzuckerwert HbA1c zu normalisieren. Blutzuckerschwankungen werden immer wieder vorkommen, weil der Tagesablauf jedes Einzelnen mehr oder weniger dynamisch verläuft. Extreme sportliche Leistung oder körperliche Anstrengung sowie ein fieberhafter Infekt lassen den Blutzucker oft bis zur Hypoglykämie absinken. Üppige Malzeiten unter der Überschrift zu viel, zu fett, zu süß können einen Blutzucker in enormer Höhe produzieren, und das Schädigungspotential für Gefäße, Herz, Augen und Nieren ansteigen lassen.

Intensive Schulung, enge Kooperation mit dem Therapeuten und ein der Erkrankung angepasster Lebensstil tragen dazu bei den Blutzucker möglichst dauerhaft im Normbereich zu halten und schwere gesundheitliche Konsequenzen zu vermeiden.

– Adipositas Stiftung // Veröffentlicht in AdipositasDiabetes