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Schlaganfallereignisse können durch LDL-Senkung reduziert werden

Erleidet ein Mensch einen Schlaganfall, wird er zum absoluten medizinischen Notfall. Überlebt er das schwere Ereignis, bleibt er in vielen Fällen ein Pflegefall. Häufig bleiben Denkstörungen und Konzentrationsschwächen zurück, nicht selten ist der Verlust der Sprachfähigkeit und/oder einer Beeinträchtigung der Motorik und Beweglichkeit das Resultat eines Schlaganfalls.

Wer bereits einmal einen Schlaganfall erlitten hat, kann das Risiko für einen weiteren Hirninfarkt (Apoplex) reduzieren durch eine Senkung seiner erhöhten Blutfettwerte .

Experten der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft empfehlen regelmäßig Cholesterinsenker einzunehmen zur Sekundärprophylaxe.
Noch vor wenigen Jahren wurde ein LDL-Cholesterinwert von weniger als 100 mg/dl empfohlen, inzwischen zeigt eine aktuelle Studie, dass bei Patienten nach Schlaganfall oder bei TIA (transitorisch-ischämische Attacke) aufgrund einer Atherosklerose der Halsschlagadern den LDL-Cholesterinwert auf unter 70 mg/Dl zu reduziert werden soll.
Bekannte Risiken für einen Schlaganfall sind Bluthochdruck, Vorhofflimmern, Rauchen, Übergewicht und Adipositas sowie eine Diabeteserkrankung. Professor Wolf-Rüdiger Schabitz von der DSG nennt das Cholesterin niedriger Dichte (LDL = low density lipoprotein) für einen wesentlichen Verursacher. „Befinden sich hohe LDL-Konzentrationen im Blut, heften diese sich an die Gefäßwand und verursachen verkalkte Anlagerungen, sogenannte Plaques. Werden diese mit dem Blutstrom von der Gefäßwand abgerissen, kann ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall als Folge auftreten.

Um dieses Risiko zu senken, können Statine eingenommen werden, die Plaques an der Gefäßwand stabilisieren, die Durchblutung im Gehirn verbessern und die Entzündung mindern. Je stärker die Statin-Wirkung, umso niedriger sinkt der LDL-Cholesterinwert, meint der Experte.
Herz-Kreislauferkrankungen werden bereits regelmäßig mit Statinen behandelt, beim Schlaganfall mangelte es noch an Wissen, wo der Zielwert liegen sollte. Die aktuelle Studie im New England Journal of Medicine liefert hierzu neue Erkenntnisse, und zeigt, dass der LDL-Cholesterinwert bei Schlaganfallpatienten auf weniger als 70 mg/dl gesenkt werden sollte, um das Risiko eines erneuten Hirninfarkts zu reduzieren, sagt Professor Armin Grau, 2. Vorsitzender der DSG.

Es wurden dabei 2860 betroffene Patienten integriert, um die Frage zu beantworten, welcher LDL-Spiegel erreicht werden muss, um weitere Ereignisse zu verhindern. Zwei Gruppen wurden gebildet, und bei der ersten ein Zielwert von > 70 mg/dl festgelegt, während die zweite Gruppe den LDL-Zielwert zwischen 90 und 110 mg/dl erreichen sollte.

Die Untersuchung nach dreieinhalb Jahren ergab für die Patienten mit dem niedrigen LDL-Wert, dass sie vor einem erneuten Schlaganfall geschützt waren. In der zweiten Gruppe kam es zu Schlaganfall, Herzinfarkt oder Eingriffen an den zuführenden Schlagadern bei 10,9 Prozent, aber nur zu 8,5 Prozent in der ersten Gruppe.

– Adipositas Stiftung // Veröffentlicht in AdipositasDiabetesSchlaganfall